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Bella Martha

Rezensionen

Aus der Amazon.de-Redaktion

Das Kino liebt die Kuche - zumindest immer dann, wenn in ihr wie in Bella Martha das Kochen als grosse Kunst zelebriert wird. Dann entpuppt sich der Kuchenchef meist als eine Art von Regisseur. Nur sind dessen Kreationen eben noch verganglicher als jeder Film, was vielleicht auch die Besessenheit und den Perfektionismus erklart, von denen sich die Kuchenchefin in Sandra Nettelbecks am Rande zum Melodram balancierender Komodie genauso wenig losen kann wie die Koche in Ang Lees Eat Drink Man Woman oder Stanley Tuccis Big Night.
Martha (Martina Gedeck) ist eine begnadete Kochin. In ihrem Reich, der Kuche eines kleinen Hamburger Nobelrestaurants, bewegt sie sich mit einer Sicherheit und Anmut, die Ehrfurcht gebieten. Doch jenseits des Herdes und der Topfe ist sie eine ganz andere. Wenn sie mit Menschen umgehen muss, seien es nun die Kollegen und Gaste im Restaurant oder Nachbarn und Verwandte, dann wirkt sie vollig hilflos. Ausser ihrer Arbeit gibt es nichts fur sie, und so hat sie sich mit einem Panzer aus Verschlossenheit und Aggressivitat umgeben, der die Welt auf Distanz halten soll. Doch als sie sich plotzlich nach dem Unfalltod ihrer Schwester um ihre achtjahrige Nichte Lina (Maxime Foerste) kummern muss und ihre Chefin auch noch einen zweiten Koch, den Italiener Mario (Sergio Castellito), einstellt, kann Martha die Menschen und das Treiben um sich herum nicht mehr ganz aus ihrem Leben ausschlie?en. Martina Gedeck ist grandios in der Rolle der Martha. In der Art, wie sie in ihrer Arbeit in der Kuche aufgeht, wie sie selbstvergessen ihre Kochkunstwerke komponiert, erkennen wir unzweifelhaft Marthas Genie. Aber die Bewunderung fur ihr Konnen versperrt nie den Blick auf ihre emotionalen und sozialen Defizite. Martina Gedeck breitet vor uns einen Charakter aus, der sich sehr nahe an der Grenze zu einer Klischeefigur bewegt. Aber ihre Darstellerin uberschreitet diese Grenze nicht einmal fur einen Moment. Die von Martina Gedeck portratierte Kuchenchefin ist weit mehr als nur die Summe ihrer Ticks und ihrer Talente, sie ist eine ungeheuer komplexe Personlichkeit, die sich jeder einfachen psychologischen Erklarung entzieht. Selbst Marthas langsame Wandlung verlauft langst nicht so glatt, wie vielleicht zu erwarten war. Dafur sind die Hauptdarstellerin und ihre Regisseurin viel zu sehr darauf bedacht, ihrem Charakter gerecht zu werden. Die Sorgfalt und Genauigkeit, mit der Sandra Nettelbeck Bella Martha und seine gebrochene Heldin inszeniert hat, machen diese "kleine" Produktion, dieses klassische Kinomarchen zu einem grossen Filmerlebnis. --Sascha Westphal

Video Jakob Kurzinhalt

"Als Chefkochin in einem kleinen Restaurant ist Martha beim Kochen perfekt, wahrend sie im sonstigen Leben und besonders im Umgang mit Mannern eher unbeholfen ist. Nach dem Unfalltod der Schwester muss sie sich nicht nur um deren kleine Tochter kummern, sondern auch ein neuer Koch, ein lustiger Italiener fordert ihre Aufmerksamkeit."

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Als die Spitzenkochin Martha nach dem Unfalltod ihrer Schwester ihre achtjahrige Nichte Lina bei sich aufnimmt, holt ihre Chefin Frida mit dem lebenslustigen Ersatzkoch Mario einen Rivalen in Marthas Reich. Die uberforderte Martha muss daraufhin erkennen, dass es kein Rezept furs Glucklichsein gibt... Sandra Nettelbecks erfolgreiches Melodram um Kinder, Kuche und die Liebe.

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Edle Zutaten, raffinierte Speisen, dampfende Kochtopfe - dies ist die Welt, in der sich Spitzenkochin Martha zu Hause fuhlt. Mit den Mannern hat die Perfektionistin jedoch seit langem abgeschlossen, da sie lieber fur sie kocht als von ihnen vernascht zu werden. Als sie nach dem Unfalltod ihrer Schwester die achtjahrige Nichte Lina bei sich aufnimmt, holt Chefin Frida mit dem lebenslustigen Ersatzkoch Mario einen Rivalen in Marthas Reich. Die uberforderte Martha muss daraufhin erkennen, dass es kein Rezept furs Glucklichsein gibt... Das Regiedebut von Sandra Nettelbeck (auch Drehbuch) begeisterte Kino-Publikum und Kritik gleichermassen und avancierte zum Uberraschungserfolg in diesem Fruhjahr. Martina Gedeck ('Der bewegte Mann') brilliert mit minimalistischem Spiel, wahrend Italo-Star Sergio Castellitto Lebensfreude pur ausstrahlt. Sybille Canonica als resolute Chefin sowie die superbe Maxime Foerste als bockige Nichte stehen dem Duo in nichts nach. Das Melodram um Kinder, Kuche und die Liebe ist Pflichtprogramm fur Fans der leisen Tone und bewegenden Momente.

Blickpunkt: Film

Eine melancholische Komodie, die Appetit macht aufs Essen, auf die Liebe, auf das Leben. Sandra Nettelbeck setzt in ihrem ersten Kinofilm ganz auf Sinnlichkeit und auf ihre charismatische Hauptdartstellerin Martina Gedeck, die sich mit Bravour durch den Film kocht. An dieser neuen Variante der alten Lebensweisheit von der Liebe, die durch den Magen geht, findet sicher ein unterhaltungsfreudiges Publikum sein Vergnugen.
Wenn ein Mensch in seinem Beruf aufgeht und zu nichts anderem mehr Lust hat, ist er bald vereinsamt sich selbst uberlassen. Komisch wird das allerdings, und da hat die Drehbuchautorin und Regisseurin Nettelbeck richtig angesetzt, wenn der Beruf ausgerechnet direkt mit Menschen zu tun hat. Martha ist Chefkochin in einem kleinen, feinen Restaurant, schaltet und waltet dort in der Kuche liebevoll mit Topfen und Pfannen und streng mit ihren Mitarbeitern. Und wenn ein Gast mal was auszusetzen hat, muss er sich auf eine gnadenlose Standpauke mitten im voll besetzten Lokal gefasst machen. Borniertheit kann Martha nicht ertragen, weil sie genau weiss, wie perfekt sie ist. Im Kochen. Im sonstigen Leben ist sie eher unbeholfen und einfallslos. Selbst die Sitzungen bei ihrem Therapeuten funktioniert sie zum Kochkurs um. Wie Martina Gedeck fur diese Obsession immer wieder in jeder Koch- und Essenszene ein etwas anderes Flackern im Blick kriegt, zwischen nervos und hochprofessionell aktiv eine ganze Palette von flirrig bis angespannt spielt, ist virtuos und tragikomisch witzig. Klar naturlich, dass Martha kein Talent und keine Zeit hat, die grosse oder wenigstens eine kleine Liebe zu finden, weil sie am liebsten fur einen Mann kocht, bevor sie auch nur irgendetwas mit ihm anfangt. Sandra Nettelbeck aber gonnt Martha rechtzeitig einen Wechsel ihres Lebensstils, selbstverstandlich mit aller fur eine Komodie gebotenen Heftigkeit. Weil Martha nach dem Unfalltod der Schwester deren kleine Tochter bei sich aufnimmt, ist sie plotzlich ganz anders gefordert. Gleichzeitig stellt ihre Chefin einen zweiten Chefkoch ein, einen sympathischen, lustigen Italiener (Sergio Castellitto), dessen Anwesenheit und Charme Martha schwer verunsichern. Ab sofort kocht spurbar amore mit, erst nur auf unsichtbarer Sparflamme, aber dann kochelts weiter bis zum Siedepunkt am Happyend. In der zweiten Halfte bekommt der Film einen flockigen, stimmungsvollen Drive, der allerdings noch uberzeugender ausgefallen ware, hatte man den Italiener Castellitto nicht mit einer so glatten, korrekten deutschen Synchronstimmer ausgestattet. Ein Paolo Conte mit einem Song im Soundtrack reicht da nicht ganz fur die Atmosphare der Italianita. Trotzdem macht es Spass, Martha-Martina Gedeck zuzusehen und mit ihr die Liebe zum Kochen und dann auch zum Leben zu erfahren. fh.









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